Erste Hilfe bei Brustkrebs by Florian Schütz & Christof Sohn

Erste Hilfe bei Brustkrebs by Florian Schütz & Christof Sohn

Autor:Florian Schütz & Christof Sohn
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Springer Berlin Heidelberg, Berlin, Heidelberg


11.5.1 Rezidive beim luminalen Brustkrebs

Entscheidend wichtig für die Überlebensanalyse bei hormonrezeptorpositivem Brustkrebs ist, dass die Rezidive der Erkrankung nicht wie bei triple-negativen Brustkrebserkrankungen und Her2-positiven Brustkrebserkrankungen innerhalb der ersten 5 Jahre stattfinden, sondern sich über einen sehr langen Zeitraum erstrecken können. Allen Brustkrebsexperten sind Beispiele in Erinnerung, bei denen betroffene Frauen auch nach 20 oder 30 Jahren mit einem Rezidiv der Erkrankung z. B. im Knochen sich wieder vorstellen und bei der Durchsicht der Brüste keine erneute Erkrankung derselben festgestellt werden kann. Diese langsam dahindämmernden Tumorzellen, die wahrscheinlich vor allem im Knochenmark überwintern, werden deswegen auch Schläferzellen (englisch: dormant cells) genannt. Aus diesem Grund lohnt sich hier besonders die 5- und 10 Jahres-Analysen für hormonrezeptorpositiven Brustkrebs zu vergleichen.

Beim luminalen Brustkrebs können Rezidive leider auch noch nach vielen Jahren entstehen.

Wegen der möglichen Spätrezidive wurden auch Langzeittherapien in Studien untersucht. Als man mit antihormonellen Therapien begonnen hatte, wurden zunächst 1-jährige, dann 3-jährige und schließlich 5-jährige Therapieintervalle empfohlen. Mittlerweile zeigen Analysen von endokrinen Behandlungen über 10 Jahre, dass die Rezidivgefahr für hormonrezeptorpositiven Brustkrebs deutlich durch die verlängerte Behandlung verringert werden kann. Bei diesen 10-Jahrestherapiestudien wurden vor allem die Patientinnen mit einer risikoreichen Grundkonstellation der Tumorerkrankung (z. B. Patientinnen mit befallenen Lymphknoten) als solche identifiziert, die von einer verlängerten Therapie besonders profitieren. Einzelne Genexpressionsprofile scheinen besonders das späte Rezidivrisiko untersuchen zu können. Bei letzterem sind jedoch weitere prospektive Studien zu fordern, welche diese Aussagen genau überprüfen. Momentan sind auch Studien am Laufen, welche noch längere Zeiträume als 10 Jahre untersuchen. Sie dürfen gespannt sein, was uns diese Studien verraten.



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